Bestandene Prüfungen und stolze Jubiläen

Dreifach-Jubiläum: Jürgen Körner, Horst Zange und Erik Wildner (von links) stehen nach einem gemeinsamen Formationssprung über dem Flugplatz Alkersleben glücklich beisammen. Sie blicken in diesen Tagen auf 50, 40 beziehungsweise 30 Jahre Springerdasein zurück. Foto: Jens Vietze

Seinen 4000. Sprung hat Frank Hellwig am letzten September-Sonntag absolviert und wieder einem Tandempassagier ein unvergessliches Erlebnis verschafft.


Nachdem das vorletzte Sprungwochenende dem miesen Wetter zum Opfer gefallen war, ging diesmal wieder viel. Ob Tandems, Lizenzer, Schüler – jeder kam in die Luft und auf seine Kosten. Sten und Niklas konnten endlich erstmals Freifall-Luft mit selbstständiger Schirmfahrt schnuppern. Unsere AFF-Schüler Christiane und Kerstin haben ihren 2. und 3. Sprung absolviert. David und Ferdinand sind schon dort, wo die Mädels noch hinkommen möchten: Sie haben nach der theoretischen Prüfung nun auch die praktische bestanden. Die Schüler Günther und Mario sind nach den Sprüngen an diesem Wochenende kurz davor, die Prüfung in Angriff zu nehmen.

Für Franky war dieser Monat in doppeltem Sinne ein ganz besonderer: Erst konnte er vor einigen Tagen seinen 50. Geburtstag nicht verhindern. Und nun durfte er sich am vergangenen Sonntag auf dem Flugplatz auch noch für seinen 4000. Fallschirmsprung feiern lassen. Dabei hat er auch wieder einen wildfremden Menschen glücklich gemacht: eine Tandempassagierin. Mittlerweile hat Franky weit über 2000 Tandemsprünge zu Buche stehen.

Selbst vom Stammpublikum weitgehend unbemerkt geblieben, gab es an unserem Platz ein weiteres Jubiläum drei unserer Vereinsmitglieder. Jürgen Körner aus Rudolstadt, Horst Zange aus Ulla und Erik Wildner aus Bad Sulza blickten in diesen Tagen auf ihr jeweils 50-, 40- beziehungsweise 30-jähriges  Springerdasein zurück. Bei mehreren gemeinsamen Formationssprüngen am vergangenen Wochenende war also die geballte Erfahrung von 120 Jahren in der Luft.

Jürgen, mittlerweile 67 Jahre jung, hat deutlich über 1700 Sprünge auf seinem Konto. Es wären noch weit mehr, wenn ihm von 1970 bis 1990 nicht eine Zwangspause von der DDR-Staatsmacht verordnet worden wäre. „20 Jahre lang habe ich keine Freigabe, Kaderbestätigung hieß das damals, von der Stasi bekommen“, erzählt „Körni“, wie ihn die meisten salopp auf dem Flugplatz nennen.

Wie er, sind auch die anderen beiden „Dienstjubilare“ passionierte Formationsspringer. Eine mehrjährige Pause hat auch Horst nach dem Fall der Mauer wegen des Berufs eingelegt. Seine Schweißerfirma musste Fuß fassen und hat sich etabliert. Irgendwann war auch wieder ans Fallschirmspringen zu denken. Seit mehreren Jahren nun schon ist Horst, der auf fast 1800 Sprünge verweisen kann, Ausbildungsleiter der EFK. Und seit diesem Jahr auch AFF-Master. Mit seinen 57 Jahren hat er sich dieser Herausforderung gestellt.

Auch Erik (48) ist einst über die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) erstmals aus einem Flugzeug, eine AN-2, gesprungen, um danach in einer Spezialeinheit der Nationalen Volksarmee (NVA) zu dienen. Rund 850 Sprünge hat er bislang absolviert. In den Kreis der Skygötter, also der 1000er, möchte er es freilich in nicht allzu weiter Ferne gleichfalls schaffen.

Josh Heise